stationäre Wohnangebote §§ 34, 35a (41) SGB VIII – intensivpädagogische Wohngruppe
IPW Port Nord
Ein Projekt in Bremen-Nord Telefon.: (0421) 6208 1010 E-Mail: 42@portnord.de
Für weitere Informationen können Sie auch Uwe Lüke unter 0162 218 9402 ansprechen.
Die Intensivpädagogische Wohngruppe ist eine spezialisierte Einrichtung für Kinder und jüngere Jugendliche mit derart herausfordernden Auffälligkeiten im Sozialverhalten, Traumatisierungen und / oder psychiatrischen Störungsbildern, denen in Regeleinrichtungen der Bremer Jugendhilfe nicht begegnet werden kann. Wir bieten ein hohes Maß an Kontinuität in der Beziehungsarbeit, ein überschaubares, sicheres Lebensumfeld und eine gleichzeitig dichte und professionelle Begleitung, die individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen abgestimmt werden.
Durch das intensive, extrem belastbare Beziehungsangebot erfahren die in der Gruppe lebenden Kinder und Jugendlichen ein heilpädagogisch wirkendes Lebensfeld. Die versorgenden und sozial-emotionalen Zuständigkeiten werden von den Mitarbeiter*innen hauptverantwortlich übernommen. Die vorliegende Diagnostik wird in einer gezielten individuellen Förderplanung umgesetzt. Die intensivpädagogische Wohnbetreuung erfolgt rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Schichtsystem.
Der Zugang ist aus dem Elternhaus, der Pflegefamilie, aus Inobhutnahmestellen oder im Anschluss an eine andere statiönäre Maßnahme möglich. Die Kindeswohlsicherung erfolgt durch die interne Beratung von Kinderschutzfachkräften sowie einer Fachberatung. Alle pädagogischen Mitarbeiter*innen erhalten eine regelmäßige externe Supervision und Fortbildungen.
Kosten dieser Wohnform werden vom Jugendamt finanziert.
Die allgemeinen Ziele dieser Maßnahme sind:
- partizipatorisches Miteinander erlernen
- die Einrichtung als sicheren Ort erleben
- Stabilisierung und Schutz der Kinder und Jugendlichen
- Aufbau einer tragfähigen zuverlässigen Beziehung, Erleben von korrigierende Beziehungserfahrungen
- individuelle Einzelförderung durch das Fachpersonal auf der Grundlage von Diagnostiken und Bedarfseinschätzung
- Förderung der Selbstwirksamkeitserfahrungen der Kinder/Jugendlichen
- Aufbau und Stärkung der personalen und sozial- emotionalen Kompetenz der Kinder und Jugendlichen
- Förderung der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen durch Verbindung von Alltagserleben und gezielten pädagogischen sowie therapeutischen Angeboten
- Förderung der sozialen Integration
- Förderung alters- und entwicklungsgemäßer Selbständigkeit und Alltagsbewältigung
- multiprofessionelle Einzelförderung
- Bearbeitung traumatischer Erlebnisse im geschützten Rahmen
- Prävention von Traumafolgestörungen
- Entwicklung eines Verständnisses der individuellen Biographie mit ihren traumatischen Erfahrungen und Konflikten einerseits und den existierenden Fähigkeiten und Ressourcen andererseits
- Begleitung der Kinder und Jugendlichen und der Herkunftsfamilie, um neue Entwicklungen zu ermöglichen
- Klärung der Beziehung zu der Herkunftsfamilie, Erweiterung der Erziehungskompetenzen durch systematische Arbeit mit dem Familiensystem
- Entwicklung realistischer Lebensperspektiven
- Rückführung in die eigene Familie bzw. Vorbereitung auf die Erziehung in einer anderen Betreuungsform
- Aufbau und Verbesserung der Lern- und Entwicklungschancen
Die intensivpädagogische Betreuung erfolgt durch Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Familien-Gesundheits-und Kinderkrankenpfleger*innen mit Zusatzqualifikation. Nachts sind mindestens eine Fachkraft und eine ergänzende Kraft vor Ort.
Die pädagogischen Mitarbeiter*innen des Teams sind mit den tiefenpsychologischen, verhaltenstherapeutischen, erlebnispädagogischen und systemischen Grundgedanken vertraut und bringen diese in die Arbeit ein. Darüber hinaus wird das gesamte Team durch eine/n Psycholog*in sowie eine pädagogische Leitung fachlich beraten und begleitet. Ergänzt wird das Team durch einen Hausmeister und eine Reinigungskraft.
Die Arbeit mit den von uns betreuten Kindern und jungen Jugendlichen basiert auf einer heilpädagogisch orientierten Grundhaltung. Die Kinder und jungen Jugendlichen haben bereits mehrere Hilfemaßnahmen durchlaufen, bevor sie zu uns kommen. Wir werten ihre gezeigten problematischen Verhaltensweisen als Lösungsversuche, um eine schwierige Lebenssituation zu bewältigen.
Es geht also nicht nur um die „Beseitigung“ des Symptoms. Vielmehr steht zu Beginn im Vordergrund, das Kind/ den Jugendlichen in seinem „So-Sein“ anzunehmen und die Gründe für seine „Auffälligkeiten“ in den verschiedenen Zusammenhängen verstehen zu lernen. Im Vordergrund unserer Arbeit steht die Bereitstellung eines verlässlichen Beziehungsangebots. Dabei richten wir den Blick auf die Formen der Beziehungsgestaltung, die das Kind, der*die junge Jugendliche aus seinem Lebensumfeld mitbringt und die das Kind, der*die Jugendliche in der Gruppe reinszeniert.
Diese intensivpädagogische Wohngruppe ist eine Trägerkooperation von:
- Petri & Eichen Diakonische Kinder- und Jugendhilfe Bremen gGmbH
- Caritas Erziehungshilfen gGmbH
- Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Bremen e.V.
- Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V./ Initiative für Kinder, Jugendliche und Familien GmbH